Die Banken auf der ganzen Welt leiden derzeit darunter, dass sie in der Vergangenheit häufig Kreditrisiken einfach beiseite gewischt haben und sehr schnell Geld an jeden, der es wollte, herausgerückt haben. Nun stellt sich heraus, dass viele dieser Kredite faul sind, und nicht mehr bedient werden können. Deshalb mussten die Banken bereits hohe Abschreibungen (Milliardenbereich) vornehmen, wobei das noch lange nicht alles ist, sondern es weitere Kreditrisiken gibt, aus denen sich Abschreibungen ergeben werden, die aber bisher schwierig zu bewerten sind. An den Banken hängt wie ein Zahnrad das ganze Wirtschaftssystem. Wenn die Banken also so massiv wie jetzt ins Stottern geraten, ist es nur eine Frage der Zeit bis auch die restliche Wirtschaft da hinein gerät.
Sehr interessant zu beobachten, wie in diesem Zusammenhang überzeugte Liberale, wie der Chef der Deutschen Bank, auf einmal Staatshandeln einfordern, wenn es um die eigenen Unternehmens-Milliarden geht. Plötzlich hört man nix mehr von den absoluten Selbstheilungskräften usw. Man könnte es fast dreist nennen, da es selbstverschuldet ist.
Früher:
"Wachstum und Beschäftigung gedeihen dort am besten, wo wirtschaftliche Freiheit herrscht. Oder, um es mit Ralf Dahrendorf zu sagen: „Freiheit ist die Leitidee allen Fortschritts der menschlichen Dinge.“" Josef Ackermann in einer Rede 2007
Heute:
"Wir haben nicht die Zeit zu warten, bis der US-Häusermarkt über Jahre das Ungleichgewicht abbaut. Es braucht eine konzertierte Aktion von Banken, Regierungen und Notenbanken. Ich glaube hier nicht allein an die Selbstheilungskräfte der Märkte."
Wo sind nun auf einmal die schönen liberalen Werte hin? Vermutlich passend zu Ostern irgendwo gut versteckt...